Samstag, 7. September 2024
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    HomeSzeneOberösterreichAngriff auf trans Mädchen bei Linzpride: Keine Strafe für die Täter

    Angriff auf trans Mädchen bei Linzpride: Keine Strafe für die Täter

    Nicht genügend Anhaltspunkte für eine Anklage - Jugendliche gehen straffrei aus

    Im Juni ist nach der Linzpride eine Gruppe von trans Mädchen vor einem Fast-Food-Lokal in der Innenstadt verprügelt worden. Nun steht fest: Die Angreifer müssen keine Konsequenzen tragen, berichtet die Kronen Zeitung .

    Eine Gruppe Jugendlicher verfolgte die trans Mädchen

    Der Vorfall erschütterte nicht nur in Oberösterreich die Community: Wie die Mutter einer Betroffenen berichtet, folgte eine Gruppe Jugendlicher einigen trans Mädchen aus dem Lokal am Taubenmarkt, um dann auf sie einzuschlagen. Der Mutter zufolge haben die Angreifer sogar eine Glasflasche auf dem Kopf eines Mädchens zertrümmert.

    „Mein Kind wurde heftig gebissen und getreten, ihr Oberteil hochgerissen. Sie schlug dabei auch mit dem Kopf auf den Gehsteig. Fünf Burschen sollen auf ihr gesessen sein. Und diejenigen, die sich nicht an der Schlägerei beteiligten, filmten mit ihren Smartphones mit“, so die entsetzte Mutter damals. Teilnehmer:innen der Linzpride, die den Mädchen helfen wollten, wurden auch angegriffen.

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    „Mehrere Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren“: Keine Anklage

    Bei dem Angriff wurden drei Personen verletzt, bei den Täter:innen handelte es sich dem Polizeibericht zufolge um „mehrere Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren“ und unterschiedlicher Nationalitäten. Acht mutmaßlich Beschuldigte konnten schließlich ausgeforscht werden, für sie gilt die Unschuldsvermutung.

    Bei fünf Verdächtigen reichten demnach die Beweise nicht für eine Anklage, eine weibliche Angreiferin ist noch nicht strafmündig. Ein Beschuldigter kam mit einer Diversion und einer Probezeit nach dem Jugendstrafgesetz davon. Bei einem weiteren wurde das Verfahren mit Vorbehalt eingestellt, da ihm eine Verurteilung wegen eines anderen Delikts droht. Diese wird von der Staatsanwaltschaft abgewartet.

    Der Akt ist mittlerweile geschlossen – und der brutale Angriff auf Mitglieder der LGBTI-Community während einer Pride-Veranstaltung deshalb nicht vor Gericht verhandelt. Der Wunsch nach Gerechtigkeit bleibt für die Betroffenen also unerfüllt.