Samstag, 7. September 2024
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    „Club Q“-Attentäter bekennt sich schuldig und entgeht so der Todesstrafe

    Anderson Lee Aldrich, der im November 2022 bei einem Anschlag auf einen queeren Club in Colorado Springs fünf Menschen getötet hatte, bekennt sich gegenüber der US-Bundesstaatsanwaltschaft für schuldig. Damit entgeht er der Todesstrafe.

    Am 19. November 2022 hat Anderson Lee Aldrich, der sich selbst als nicht-binär bezeichnet, im Club Q, einer queeren Bar in Colorado Springs, bei einem Amoklauf fünf Menschen getötet und 19 verletzt. Weitere 28 Menschen hat Aldrich den Behörden zufolge versucht zu töten, bevor zwei mutige Gäste des Lokals den Schützen überwältigen konnten.

    Mehrfach lebenslang und mehr als 2.000 Jahre Haft in Colorado, weitere 190 Jahre durch das Bundesrecht

    Im Juni 2023 wurde Aldrich deshalb vor einem Gericht des US-Bundesstaates Colorado wegen fünffachen Mordes und 46-fachem Mordversuch zu fünf Mal lebenslänglich ohne Aussicht auf Bewährung plus einer Haftstrafe in der Höhe von insgesamt 2.211 Jahren verurteilt.

    Doch auch die Bundesbehörden haben in insgesamt 74 Punkten, 50 Hassverbrechen und 24 Waffendelikte, Anklage erhoben. Nun gibt es eine Vereinbarung mit der Bundesstaatsanwaltschaft. Aldrich bekennt sich auch dieser Anklagepunkte für schuldig und entgeht so der Todesstrafe.

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    Dafür wird Aldrich – nach der Zustimmung des zuständigen Richters – zu mehreren lebenslangen Haftstrafen und weiteren 190 Jahren Haft verurteilt. Die Bundesstaatsanwaltschaft und Aldrichs Verteidigung sind sich jedoch einig, dass die vereinbarten Strafen „ausreichend, aber nicht übermäßig“ sind, um die Ziele der Strafjustiz zu erreichen.

    Mit einem Sturmgewehr und einer Handfeuerwaffe stürmte Aldrich den Club Q

    Aldrich war bei dem Anschlag im Club Q mit einem Sturmgewehr und eine Handfeuerwaffe bewaffnet. Vor dem Massaker soll Aldrich gedroht haben, seine Großeltern zu töten und sich als „den nächsten Massenmörder“ bezeichnet. Außerdem soll Aldrich in Online-Extremismusforen homophobe und rassistische Sprache verwendet haben. Die Polizei gab an, in Aldrichs Haus regenbogenfarbene Zielscheiben gefunden zu haben.

    Die Opfer dieses feigen Anschlags – Daniel Aston, Raymond Green Vance, Kelly Loving, Derrick Rump und Ashley Paugh – waren entweder Angestellte oder Gäste des Club Q, der als sicherer Zufluchtsort für die queere Community in einer Stadt galt, die für ihre LGBTI-feindliche Haltung bekannt ist​.