Dienstag, 2. Juli 2024
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Sexdate stirbt durch Überdosis GHB: Angeklagter schweigt vor Gericht

In Berlin muss sich ab heute ein 57-Jähriger vor Gericht verantworten, weil er sein Sexdate umgebracht haben soll. Er selbst schweigt am ersten Verhandlungstag. Mit einem Urteil wird Anfang September gerechnet.

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Heute hat am Berliner Landgericht der Prozess gegen einen 57 Jahre alten Mann begonnen, der verdächtigt wird, seinen 42-jährigen Sexualpartner bei einem Treffen am 13. Dezember 2023 getötet zu haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Übers Internet haben die beiden Männer ein Date vereinbart

Kennengelernt hat er den 42-Jährigen auf einer Dating-Plattform für schwule und bisexuelle Männer. Dessen Wohnung im Stadtteil Wedding ist auch der Tatort: Der 57-Jährige soll seinem Date eine Überdosis GHB verabreicht und dann auf den Kopf des Mannes eingeschlagen haben, so die Staatsanwaltschaft. Der 42-Jährige starb kurz darauf an einer GHB-Überdosis.

GHB (Gammahydroxid-Buttersäure) ist vor allem als „K.-o.-Tropfen“ bekannt, wird in der schwulen Szene aber auch in niedrigeren Dosierungen als Partydroge genommen. Eine leichte Überdosierung kann allerdings schnell zum Tod führen.

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In Panik soll der 57-Jährige nach dem Tod seines Sexdates geflohen sein

Nach dem Tod des Mannes soll der 57-Jährige in Panik geflohen sein. Ein Polizeibeamter sagte im Prozess, einem Nachbarn sei ein Mann aufgefallen, der verschwitzt und mit nur einem Schuh durch das Haus gelaufen sei.

Weil die Wohnungstür des 42-Jährigen über längere Zeit offen gestanden habe, sei ein Nachbar in die Wohnung gegangen. Dort habe der 42-Jährige regungslos im Schlafzimmer gelegen.

Heute wurde die Untersuchungshaft gegen den Mann aufgehoben

Der 56-Jährige konnte eine Woche später festgenommen werden. und kam in Untersuchungshaft. Heute hat das Landgericht allerdings den Haftbefehl gegen den Mann, der die deutsche und portugiesische Staatsbürgerschaft besitzt, aufgehoben.

Es sei nicht auszuschließen, dass es sich bei dem Todesfall um „eine Art Unfall“ gehandelt haben könnte, so ein Prozessbeteiligter am Rande. In einem Chat sollen die Männer auch einen Konsum von GHB bei ihrem Treffen angesprochen haben.

War es ein Unfall oder nahm der Angeklagte den Tod des 42-Jährigen in Kauf?

Vor Gericht schwieg der Angeklagte heute. Die Staatsanwaltschaft geht in der Anklage davon aus, dass der Angeklagte dabei zur eigenen Luststeigerung gehandelt habe. Dabei hätte er den Tod seines Sex-Partners zumindest billigend in Kauf genommen.

Für den Prozess sind zunächst neun Verhandlungstage geplant, der nächste Verhandlungstag ist der 3. Juli. Ein Urteil wird am 6. September erwartet.