In den Vereinigten Staaten will Präsident Joe Biden nun Militärangehörige begnadigen, die wegen des Homosexuellen-Verbots in der US-Armee verurteilt wurden. Aufgrund Artikels 125 des Militärstrafgesetzbuchs war gleichgeschlechtlicher Sex von 1951 bis 2013 eine Straftat, die von Militärgerichten geahndet wurde.
Allein von 1994 bis 2011 traf das Homosexuellen-Verbot 14.000 Militärangehörige
Von 1994 bis 2011 galt dabei die „Don’t ask, don’t tell“-Regel (DADT): Lesben und Schwule konnten in der US-Armee dienen, wenn sie ihre sexuelle Identität geheim hielten, und durften auch nicht von Vorgesetzten danach gefragt werden. Allein während dieser Zeit wurden rund 14.000 geoutete Militärangehörige gefeuert.
Biden erklärte am Mittwoch, zahlreiche Menschen seien damals „trotz ihres Mutes“ und obwohl sie „große Opfer“ gebracht hätten, „aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität aus dem Militär gedrängt“ worden.
Biden will „historisches Unrecht wiedergutmachen“
Einem US-Regierungsvertreter zufolge sollen nun tausende Männer und Frauen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität verurteilt worden, nun begnadigt werden. Der Schritt hat nicht nur symbolische Bedeutung: Die Betroffenen können auch ihre Militärakten nachträglich ändern lassen und damit Anspruch auf bestimmte Leistungen erhalten.
„Einige dieser patriotischen Amerikaner wurden vor ein Kriegsgericht gestellt und tragen seit Jahrzehnten die Last dieser großen Ungerechtigkeit“, so der US-Präsident weiter. Mit der Begnadigung wolle er nun „ein historisches Unrecht wiedergutmachen“.