Freitag, 6. September 2024
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    HomeSzeneVorarlberg"Wish you were gay": Plakatwände in Bregenz zerstört

    „Wish you were gay“: Plakatwände in Bregenz zerstört

    In der Nacht auf Samstag sind in Bregenz Plakate des Kunsthaus Bregenz zerstört worden - offenbar aus Schwulenhass. Der Leiter des Kunsthauses spricht von einem Angriff auf die Menschenrechte.

    Ein Fall von Vandalismus bewegt derzeit die Vorarlberger Landeshauptstadt: Unbekannte haben in der Nacht auf Dienstag Plakate des Kunsthauses Bregenz (KUB) an der Seestraße zerstört. Diese waren Teil der aktuellen Ausstellung der Künstlerin Anne Imhof mit dem Titel „Wish you were gay“, auf ihnen war der Titel der Ausstellung großflächig zu lesen.

    Aus den Werbetafeln wurde das Wort „gay“ herausgeschnitten

    Wie der ORF Vorarlberg  berichtet, wurden alle sechs Werbetafeln mit einem scharfen Gegenstand zerstört. In einigen Fällen sei das Wort „gay“ explizit herausgeschnitten worden. „Das ist ein feiger Angriff auf die Kunst und auf die Menschenrechte. Homophobie darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben“, meint Thomas D. Trummer, der Geschäftsführer des KUB, zu dem Vandalenakt.

    Die sechs Plakatflächen sind seit 1997 ein fester Bestandteil im Programm des KUB Seit dem 8. Juni wurden sie mit dem Motiv von Anne Imhof bespielt. Sie sollen so schnell wie möglich ersetzt werden. Die Solo-Schau der Künstlerin ist noch bis 22. September zu sehen.

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    Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe

    Von dem oder den Tätern fehlt noch jede Spur. Die Stadtpolizei Bregenz ermittelt und bittet auch die Bevölkerung um Hinweise. Entdeckt hatte den Vandalenakt der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch von der SPÖ.

    Auch er verurteilte die Zerstörung der Plakate scharf. „Die Landeshauptstadt Bregenz steht für Vielfalt und Toleranz. Solche Akte von Vandalismus und Hate Crime greifen nicht nur die Kunstfreiheit, sondern auch die Werte einer offenen und toleranten Gesellschaft an. Hier sprechen wir dieselbe Sprache: Nein zu Hass, Ausgrenzung, Diskriminierung und Homophobie!“, so Ritsch.

    Die Vorarlberger Landespolitik verurteilt die Zerstörung der Plakate ebenfalls. „Die Zerstörung von Kunstwerken ist nicht nur ein Angriff auf die Schaffenskraft und Ausdrucksfreiheit der Künstlerinnen und Kunst, sondern auch auf unsere kulturelle Vielfalt und unsere Werte als Gesellschaft“, meinte etwa Landesstatthalterin Barbara Schöbl-Fink von der ÖVP.