Donnerstag, 19. September 2024
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    Trotz Vereinbarung: Kein Verbot von „Konversionstherapien“ in Irland

    In Irland hat die Regierung nun angekündigt, dass sie ihr Versprechen, „Konversionstherapiem“ zu verbieten, möglicherweise nicht einhalten wird. Diese Behandlungen sollen die sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität von Menschen ändern und führen sehr oft zu schweren psychischen Schäden.

    Trotz Festlegung im Koalitionsvertrag kein Verbot von „Homo-Heilungen“

    Zwar wurde ein Verbot dieser „Behandlungen“ nach der Wahl im Jahr 2020 im Koalitionsvertrag zwischen Fianna Fáil, Fine Gael und den Grünen festgelegt. Die Beratungen über das Verbot zogen sich jedoch über Jahre hin und es wurde bis jetzt kein Gesetzentwurf vorgelegt, obwohl die Regierung in dieser Zeit immer wieder betonte, dass das Gesetz eine Priorität sei.

    Bis zu den nächsten Wahlen, die spätestens im März 2025 stattfinden, wird sich das Gesetz auch nicht mehr ausgehen. Das bestätigte nun auch der zuständige Minister für Gleichstellung und Kinder, Roderic O’Gorman.

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    Problem: quasi-therapeutische Praktiken verbieten, ohne seriöse Therapien für queere Menschen zu beschränken

    Er sagte bei einer Veranstaltung im Trinity College in Dublin, bei der die Berufsverbände für Psychiater, Psychologen und Therapeuten ihre Mitglieder verpflichteten, keine „Konversionstherapien“ durchzuführen, dass die Gesetzgebung zu diesem Thema „äußerst komplex“ sei. So habe es sich etwa es als schwierig erwiesen, ein Gesetz zu schaffen, das auch nichtmedizinische Praktiken abdeckt.

    „Ich wollte sicherstellen, dass quasi-religiöse und quasi-therapeutische Praktiken abgedeckt sind und dass die notwendigen Gespräche, die stattfinden, wenn jemand seine Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung herausfindet, nicht beeinträchtigt werden“, sagt O’Gorman. Das dürfte ihm nicht gelungen sein.

    Zumindest von den Berufsverbänden gibt es Rückhalt: Das College of Psychiatrists of Ireland, die Irish Association for Counselling and Psychotherapy und die Psychological Society of Ireland verbieten „Konversionsbehandlungen“ sowohl in der Republik Irland als auch in Nordirland, das zum Vereinigten Königreich gehört.