Mittwoch, 18. September 2024
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    Valentina Petrillo könnte die erste trans Athletin bei paralympischen Spielen werden

    Valentina Petrillo könnte die erste offen transsexuelle Athletin bei Paralympischen Spielen sein. Während die italienische Sprinterin ihr Glück noch nicht fassen kann, überwiegt beim Paralympischen Komitee ein mulmiges Gefühl.

    Die italienische Sprinterin Valentina Petrillo wird wahrscheinlich die erste offen transsexuelle Athletin bei Paralympischen Spielen sein. Die sehbehinderte Sprinterin vertritt Italien in Paris in der T12-Kategorie bei den Läufen über 200 und 400 Meter der Frauen.

    Bei der WM im letzten Jahr holte sie zwei Bronzemedaillen

    Die 50-Jährige, die sich 2018 einer Hormonbehandlung und ihm Jahr darauf einer Geschlechtsanpassung unterzogen hatte, gewann im vergangenen Jahr bei den Para-Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Paris in beiden Disziplinen die Bronzemedaille.

    Vor ihrer Geschlechtsanpassung gewann Petrillo elf nationale Titel in der Männerklasse. Doch seitdem hat sich auch ihre Leistung geändert. Sie sei jetzt langsamer geworden, sagt sie der BBC: „Als Sportler ist es schwer zu akzeptieren, dass man nicht mehr so schnell ist wie früher. Ich musste diesen Kompromiss eingehen, denn es ist ein Kompromiss für mein Glück.“

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    „Ich kann es immer noch nicht fassen“, freut sich Petrillo

    „Ich kann es immer noch nicht fassen und bleibe auf dem Boden der Tatsachen, weil ich meine Chance, in Tokio dabei zu sein, knapp verpasst habe“, sagte Petrillo am Montag in einer Stellungnahme. „An die Spiele in Paris werde ich erst denken, wenn ich in Frankreich angekommen bin“.

    Bei Petrillo wurde im Alter von 14 Jahren das Stargardt-Syndrom diagnostiziert, eine degenerative Augenerkrankung, die ihr Sehvermögen auf ein Fünfzigstel des Normalen reduziert.

    Im Paralympischen Komitee hält sich die Freude in Grenzen

    Der BBC sagte Andrew Parsons, der Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), dass Petrillo zwar willkommen sei, er sich aber wünsche, dass sich die Sportwelt in Bezug auf ihre Richtlinien für trans Sportler:innen „einigt“. Denn derzeit gibt es keine einheitliche Position zur Inklusion von trans Personen im Sport. Das IPC erlaubt es den internationalen Sportverbänden, ihre eigenen Richtlinien festzulegen.

    Und diese unterscheiden sich zwischen dem Weltverband World Athletics und seinem Para-Gegenstück World Para Athletics erheblich: Während World Athetics trans Frauen von den Frauenbewerben ausgeschlossen hat, um „die Fairness gegenüber Sportlerinnen über alle anderen Überlegungen zu stellen“, gilt für World Para Athletics der amtliche Geschlechtseintrag.

    Doch damit ist Parsons nicht zufrieden: „Ich denke, dass die Welt des Sports, unter Anleitung der Wissenschaft, bessere Antworten für diese Situationen und für trans Athleten finden muss“, sagt er weiter: „Wir müssen eine gültige, solide und vernünftige Antwort für diese Personengruppe finden.“