Montag, 16. September 2024
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    Sechs Monate Haft für Grindr-Date: Verurteilter aus Katar zurück in London

    Ein britisch-mexikanischer Mann, der in Katar verhaftet wurde, nachdem ihm eine Falle über Grindr gestellt wurde, ist in das Vereinigte Königreich zurückgekehrt.

    Gute Nachrichten im Fall Manuel Guerrero Aviña: Der offen schwule Mann, der nach einem Grindr-Date in Katar festgenommen und menschenrechtswidrig inhaftiert wurde, ist wieder frei. Das teilte eine Gruppe, die sich für Guerreros Freilassung einsetzt, am 11. August mit. Der mexikanisch-britische Doppelstaatsbürger hält sich derzeit in London auf.

    Derzeit wird Guerrero wegen der Misshandlungen aus Katar in London behandelt

    „Wir danken den Menschen in Mexiko und Großbritannien, der LGBT-Community, den Medien, Manuel und seiner Familie für ihre unermüdliche Unterstützung in diesem symbolischen Kampf gegen Ungerechtigkeit, gegen Homophobie und für Menschenrechte für alle“, heißt es in der Erklärung.

    Guerrero wird in London wegen der Misshandlungen, die er im Gefängnis in Katar erlitten hat, medizinisch behandelt. Dabei geht es auch um mögliche Komplikationen im Zusammenhang mit dem Entzug seiner HIV-Medikamente. Danach will er nach Mexiko zurückkehren.

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    Ein falsches Grindr-Date wurde für den Mann zum Verhängnis

    Manuel Guerrero Aviña lebte sieben Jahre lang in Katar, wurde aber im Februar verhaftet, nachdem er sich über die Dating-App Grindr mit einem Mann verabredet hatte. Die Polizei soll ihm auch Methamphetamine untergeschoben haben, um ihn wegen Drogenbesitzes anklagen zu können.

    Guerrero sagt, seine Verhaftung sei nur deshalb erfolgt, weil er schwul sei. Gleichgeschlechtlicher Sex ist in Katar illegal und kann mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden. Für Muslime ist auch die Todesstrafe möglich. Die katarischen Behörden betonen weiterhin, dass er nur wegen Drogenbesitzes verhaftet wurde.

    Menschenrechtswidrige Haftbedingungen, lebenswichtige Medikamente verweigert

    Während seiner Haft wurde Guerrero nach eigenen Angaben der Zugang zu einem Anwalt oder Übersetzer verweigert und er wurde unter Druck gesetzt, andere schwule und bisexuelle Männer zu nennen, mit denen er sich getroffen hatte. 

    Außerdem wurde der Airline-Mitarbeiter in Einzelhaft gehalten, nachdem die Behörden erfahren hatten, dass er HIV-positiv war. Auch die regelmäßige Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten wurde ihm verweigert.

    Der Fall machte international Schlagzeilen

    Sein Fall machte international Schlagzeilen und führte zu Interventionen von Politikern aus Großbritannien und Mexiko sowie von mehreren Menschenrechtsgruppen.

    Im Juni wurde er schließlich wegen Drogenbesitzes zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe und Abschiebung verurteilt. Gegen diese Strafe legte er erfolglos Berufung ein.