Ein 35 Jahre alter Mann aus Nigeria muss sich in Berlin wegen besonders schweren Raubes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und Raub mit Todesfolge verantworten.
Statt einem Sex-Date wurden die Opfer betäubt und ausgeraubt
Er soll sich über eine Online-Dating-Plattform mit anderen Männern in Berlin verabredet haben, um sich in deren Wohnungen zum Sex zu treffen. Stattdessen setzte er sie mit K.O.-Tropfen außer Gefecht und raubte sie aus.
Am 3. November 2023 soll er im Stadtteil Schöneberg einem 64-Jährigen Handy, Laptop, Bargeld und diverse Karten geraubt haben, nachdem er ihm heimlich K.O.-Tropfen in den Saft geschüttet hatte. Der Mann musste laut Anklage zwei Wochen im Krankenhaus behandelt werden.
Ein 52-Jähriger überlebte den Raub nicht
Knapp drei Wochen später, am 22. November 2023, wiederholte der Nigerianer seinen Modus Operandi bei einem 52-Jährigen in Berlin-Westend. Doch der Mann überlebte die Betäubung nicht: Laut Anklage hatte der Tatverdächtige verkannt, dass der Mann bereits alkoholisiert war – das Opfer erlitt einen tödlichen Herzinfarkt.
Einen Notruf habe der 35-Jährige nicht abgesetzt. Stattdessen soll der 35-Jährige aus der Wohnung unter anderem eine hochwertige Uhr, zwei Tablets und Bargeld mitgenommen haben, so die Staatsanwaltschaft.
Seit dem 6. März befindet sich der 35-Jährige, der keinen festen Wohnsitz hat, in Untersuchungshaft. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Mann erhoben. Auf seine Spur kamen die Ermittler:innen unter anderem durch Fingerabdrücke am Tatort und die Auswertung digitaler Spuren.
In der Szene sind K.O.-Tropfen immer wieder ein Thema
Als K.O.-Tropfen werden verschiedene Drogen bezeichnet, zum Beispiel das Betäubungsmittel Ketamin oder Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB), auch Liquid Ecstasy genannt.
In Clubs werden die Substanzen in niedriger Dosierung auch freiwillig als Partydrogen konsumiert. Täter:innen schütten ihren Opfern die Substanzen heimlich in Getränke, um sie zu betäuben oder wehrlos zu machen.