Donnerstag, 19. September 2024
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    Raub mit K.O.-Tropfen endet tödlich: 35-jähriger Nigerianer angeklagt

    In Berlin hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 35-Jährigen erhoben. Er soll sich online mit anderen Männern verabredet haben, um sie dann zu betäuben und auszurauben. Ein 52 Jahre alter Mann überlebte das nicht.

    Ein 35 Jahre alter Mann aus Nigeria muss sich in Berlin wegen besonders schweren Raubes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und Raub mit Todesfolge verantworten.

    Statt einem Sex-Date wurden die Opfer betäubt und ausgeraubt

    Er soll sich über eine Online-Dating-Plattform mit anderen Männern in Berlin verabredet haben, um sich in deren Wohnungen zum Sex zu treffen. Stattdessen setzte er sie mit K.O.-Tropfen außer Gefecht und raubte sie aus.

    Am 3. November 2023 soll er im Stadtteil Schöneberg einem 64-Jährigen Handy, Laptop, Bargeld und diverse Karten geraubt haben, nachdem er ihm heimlich K.O.-Tropfen in den Saft geschüttet hatte. Der Mann musste laut Anklage zwei Wochen im Krankenhaus behandelt werden.

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    Ein 52-Jähriger überlebte den Raub nicht

    Knapp drei Wochen später, am 22. November 2023, wiederholte der Nigerianer seinen Modus Operandi bei einem 52-Jährigen in Berlin-Westend. Doch der Mann überlebte die Betäubung nicht: Laut Anklage hatte der Tatverdächtige verkannt, dass der Mann bereits alkoholisiert war – das Opfer erlitt einen tödlichen Herzinfarkt. 

    Einen Notruf habe der 35-Jährige nicht abgesetzt. Stattdessen soll der 35-Jährige aus der Wohnung unter anderem eine hochwertige Uhr, zwei Tablets und Bargeld mitgenommen haben, so die Staatsanwaltschaft.

    Seit dem 6. März befindet sich der 35-Jährige, der keinen festen Wohnsitz hat, in Untersuchungshaft. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Mann erhoben. Auf seine Spur kamen die Ermittler:innen unter anderem durch Fingerabdrücke am Tatort und die Auswertung digitaler Spuren.

    In der Szene sind K.O.-Tropfen immer wieder ein Thema

    Als K.O.-Tropfen werden verschiedene Drogen bezeichnet, zum Beispiel das Betäubungsmittel Ketamin oder Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB), auch Liquid Ecstasy genannt.

    In Clubs werden die Substanzen in niedriger Dosierung auch freiwillig als Partydrogen konsumiert. Täter:innen schütten ihren Opfern die Substanzen heimlich in Getränke, um sie zu betäuben oder wehrlos zu machen.