Sonntag, 15. September 2024
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    Liebhaber ermordet und zerstückelt: Lebenslang für spanischen Koch-Influencer

    In Thailand ist der Spanier Daniel Sancho Bronchalo zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Influencer war angeklagt, seinen Lover getötet und zerstückelt zu haben.

    Ein Gericht auf der thailändischen Insel Kos Samui hat den spanischen Koch-Influencer Daniel Sancho Bronchalo heute, Donnerstag, zu lebenslanger Haft verurteilt. 

    Daniel Sancho ist der Todesstrafe knapp entronnen

    Er wurde wegen des Mordes an dem kolumbianischen Chirurgen Edwin Arrieta Artega schuldig gesprochen. Es ist die höchstmögliche Strafe. Der Todesstrafe ist Sancho durch seine Kooperation mit der thailändischen Justiz entgangen.

    Außerdem muss er den Hinterbliebenen des Opfers eine Entschädigung von vier Millionen Baht zahlen, das sind etwa 106.000 Euro. Arrietas Familie hatte 30 Millionen Baht, fast 800.000 Euro, gefordert. Die Zahlung der Entschädigung ist Voraussetzung für eine Überstellung nach Spanien, nachdem er mindestens acht Jahre seiner Strafe in Thailand verbüßt hat.

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    Die Anwälte des Spaniers haben angekündigt, gegen das Urteil zu berufen

    Das Urteil ist nicht rechtskräftig, Sancho hat nach Informationen des spanischen Rundfunks RTVE  bereits angekündigt, dagegen Berufung einzulegen. „Wir müssen das Verfahren fortsetzen“, sagte die spanische Anwältin Carmen Balfagón vor den Toren des Gerichts.

    Der Angeklagte und sein 16 Jahre älteres Opfer hatten eine Affäre, von der sich Arrieta offenbar mehr erwartet hatte. Daraufhin entschloss sich Daniel Sancho, sich seines älteren Lovers zu entledigen. Vor Gericht hatte Sancho zunächst behauptet, es habe sich beim Tod des plastischen Chirurgen vor einem Jahr um einen Unfall gehandelt, während er sich gegen einen sexuellen Übergriff verteidigt hat.

    Sancho spricht von einem Unfall – doch das hat ihm der Richter nicht geglaubt

    Arrieta soll mit dem Kopf auf die Badewanne aufgeschlagen sein und das Bewusstsein verloren haben. „Er war besessen von mir und wollte Geschäfte mit mir machen. Er steckte Geld in meine Firma. Das war alles eine Lüge“, sagte Sancho den Ermittlern beim Nachstellen des Falls. Angeblich hat der Chirurg den Influencer auch mit Nacktfotos erpresst.

    Allerdings hatte der Influencer am Tag vor dem Tod des Chirurgen unter anderem Mülltüten, Messer, Sägen, Gummihandschuhe, Spülmittel, einen Schwamm und Stahlwolle besorgt sowie Werkzeuge zum Zerteilen der Leiche in dem Bungalow, in dem Arrieta starb, versteckt. Nach dem Tod seines Lovers zerstückelte er die Leiche und verteilte sie auf der gesamten Insel.

    Sancho wurde deshalb nicht nur wegen des Mordes verurteilt, sondern auch wegen Unterschlagung einer Leiche und der Vernichtung eines öffentlichen Dokuments schuldig gesprochen. Er hatte den Reisepass des Kolumbianers zerstört.

    Die Eltern des Angeklagten waren bei der Urteilsverkündung anwesend

    Bei der Urteilsverkündung waren Sanchos Eltern, der spanische Schauspieler Rodolfo Sancho und die Investmentanalystin Silvia Bronchalo, anwesend. Die Familie des Opfers war nicht nach Thailand gekommen.

    In einer ersten Stellungnahme sagte Opferanwalt Juango Ospina, sie seien mit dem Urteil „sehr zufrieden“. „Unsere Argumentation hat sich durchgesetzt. Die Strafe ist das Maximum“, sagte er im spanischen Fernsehen. Einer Verlegung nach Spanien würde sich die Familie des Opfers nicht entgegenstellen.