Montag, 16. September 2024
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    Paralympics: Trans-Läuferin Valentina Petrillo scheitert im Halbfinale

    Die erste trans Paralympionikin Valentina Petrillo belegte im Halbfinale des 400-Meter-Laufs der Frauen in ihrer Klasse den dritten Platz und konnte somit das Finale nicht erreichen.

    Valentina Petrillo hat es beim 400-Meter-Lauf bei den Paralympischen Spielen in Paris nicht ins Finale geschafft. Die erste trans Athletin bei den Spielen belegte in ihrem Halbfinale den dritten Platz, ins Finale zogen aber nur die ersten beiden Plätze ein.

    „Ich habe bis zum Ende mein Bestes gegeben, aber ich habe es nicht geschafft“

    Die Konkurrenz sei „stärker als ich“ gewesen, sagte die 51-Jährige nach dem Lauf. Trotzdem sei sie stolz auf ihre Leistungen, sagte sie in einer Pressekonferenz nach dem Rennen: „Ich habe bis zum Ende mein Bestes gegeben, aber ich habe es nicht geschafft. Ich habe die letzte Gerade verpasst“, so Petrillo.

    „Ich bin ein bisschen enttäuscht, aber ich hoffe, dass mein Sohn stolz auf mich sein wird. Das ist wichtig für mich, weil er einen Trans-Dad hat, nicht den Dad, von dem jeder träumt. Aber ich hoffe, er wird stolz auf mich sein“, so die Läuferin weiter.

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    Die Sprinterin vertrat Italien in der T12-Kategorie für Athlet:innen mit Sehbehinderung und belegte in der Vorentscheidung mit einer Zeit von 58,35 Sekunden den zweiten Platz, 1,38 Sekunden hinter Alejandra Paola Perez Lopez aus Venezuela. Damit qualifizierte sie sich als Sechstschnellste für das Halbfinale.

    Seit 2020 nimmt Petrillo an Frauenbewerben teil

    Petrillo hat ihr Geschlecht 2019 angepasst, ein Jahr später hat sie begonnen, bei Frauenbewerben teilzunehmen. Dabei senkt sie ihren Testosteronspiegel mit Medikamenten so weit ab, dass er den Grenzwert unterschreitet. Nach den aktuellen Bestimmungen der World Para Athletics darf sie bei den Frauenbewerben starten.

    Das sorgt für Kritik aus der Sport-Community: Die Ukrainerin Oksana Boturchuk, die sich ebenfalls für das Halbfinale qualifiziert hatte, sagte: „Ich bin nicht gegen Transgender im Allgemeinen, aber in dieser Situation verstehe ich es nicht und unterstütze es nicht.“ Das Paralympische Komitee Venezuelas nannte Petrillos Teilnahme „eine schreckliche Ungleichheit, die weibliche Athleten stark benachteiligt“.

    Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) erlaubt es den internationalen Sportverbänden, ihre eigenen Richtlinien für die Teilnahme von trans Personen festzulegen. Sein Präsident Andrew Parsons hat gegenüber der BBC erklärt, dass Petrillo in Paris nach den derzeitigen Richtlinien „willkommen“ sei, aber er möchte, dass sich die Sportwelt in Bezug auf trans Athlet:innen „einigt“.