Freitag, 13. September 2024
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    Online-Dates in Prag betäubt und ausgeraubt: Zwei Berliner vor Gericht

    Immer öfter werden bei Delikten gegen schwule und bisexuelle Männer K.O.-Tropfen eingesetzt. Nun wurde ein Fall bekannt, bei dem zwei Berliner in Prag mit der Substanz ihr Unwesen getrieben haben - eines ihrer Opfer erlitt dabei schwerwiegende Schäden.

    Einen schwerwiegenden Verdacht hat die Staatsanwaltschaft Berlin gegen zwei Männer: Der 23- und der 27-Jährige sollen über eine schwule Dating-App gezielt Kontakt zu Männern in Prag hergestellt haben, um sie in ihren Wohnungen mit K.O.-Tropfen zu betäuben und anschließend auszurauben.

    Extra nach Prag gefahren, um Männer zu betäuben und auszurauben

    Der Ältere präparierte demnach Getränke, mit denen der Jüngere dann in die Wohnungen der Opfer ging, um sie damit zu betäuben und dann auszurauben. So soll der 23-Jährige einem 40 Jahre alten Mann am 16. Oktober 2021 ein Handy geraubt haben. 

    Einen Tag später sollen die beiden Männer einem 31-Jährigen ein Getränk gegeben haben, das sie mit K.O.-Tropfen versetzt hatten. Der Mann wurde von der Substanz bewusstlos, das Duo soll ihm ein Smartphone und einen Laptop im Wert von rund 2.300 Euro geraubt haben. 

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    Eines ihrer Opfer erlitt schwere gesundheitliche Schäden

    Das mutmaßliche Opfer erlitt allerdings von der Substanz schwere gesundheitliche Schäden. Der 40-Jährige musste anschließend mehrere Wochen im Krankenhaus verbringen und danach auf Rehabilitation.

    Nun hat die Staatsanwaltschaft Berlin gegen die beiden Männer Anklage wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung erhoben. Wann der Prozess starten soll, ist noch unklar. Für die beiden Männer gilt die Unschuldsvermutung.

    Immer öfter gibt es Vorfälle mit K.O.-Tropfen

    Immer öfter werden in der schwulen Community Online-Dates mit K.O.-Tropfen betäubt und anschließend ausgeraubt. Ebenfalls in Berlin ist deshalb ein 35 Jahre alter Mann vor Gericht: Eines seiner mutmaßlichen Opfer starb an einer Überdosis der Droge. Er selbst weist alle Vorwürfe zurück.

    Als K.O.-Tropfen werden verschiedene Drogen bezeichnet – etwa Ketamin, das in der Tiermedizin als Narkosemittel verwendet wird, oder Gammahydroxybuttersäure (GHB), das umgangssprachlich auch Liquid Ecstasy genannt wird. In niedrigen Dosierungen werden diese Substanzen besonders in der schwulen Party-Community freiwillig als Partydrogen genommen.