Bei den Paralympischen Spielen hat Dimitri Pavadé seiner Heimat Frankreich große Ehre gemacht: Im Weitsprung der Herren erreichte der Sportler, der mit 18 Jahren nach einem Unfall sein rechtes Schienbein verloren hatte, in seiner Klasse den vierten Platz. Für ein Platz auf dem Podium fehlten ihm nur sechs Zentimeter.
„Ich habe ungeduldig auf diesen Moment gewartet“
Am Samstag machte Dimitri Pavadé durch eine persönliche Mitteilung Schlagzeilen: Er hat sich auf Instagram als schwul geoutet. Er teilte ein Bild, das ihn mit einem regenbogenfarbigen Doppel-Mars-Symbol zeigt.
Dazu schreibt der 35-Jährige: „Ein weiterer Kampf erwartet mich jetzt, und ich habe ungeduldig auf diesen Moment gewartet. Hier bin ich heute, bereit, mich erneut zu stellen, zu überwinden und vorwärts zu gehen, ohne darauf zu achten, was andere über mich sagen oder denken.“
„Ja, ich bin klein, von gemischter Herkunft, einbeinig, und um noch einen draufzusetzen, schwul! Die Person, die ich bin, und wie andere auch, musste ich nie eine Entscheidung treffen, also hört auf mit euren erbärmlichen Reden und euren Urteilen ohne Argumente, denn ihr werdet die Welt nicht verändern“, so der Sportler weiter.
Nun möchte Pavadé ein Vorbild für andere werden
Nun will Pavadé, der von der französischen Karibik-Insel Réunion stammt, „ein Vorbild für Menschen mit Behinderungen“ sein – besonders, wenn sie auch Angehörige der LGBTI-Community sind. Er hofft, denjenigen „Kraft und Mut“ zu geben, die sich noch nicht öffentlich geoutet haben.
„Eine Behinderung ist nicht dazu da, versteckt zu werden oder sich dafür zu schämen, das Gleiche gilt für die sexuelle Orientierung“, schreibt Pavadé weiter: „Nimm dich also so an, wie du sind, und denke daran, dass du nicht allein bist, dass das Leben extrem kurz ist und uns so viele schöne Dinge geboten werden, die wir uns nicht vorenthalten dürfen.“