Mittwoch, 18. September 2024
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    Gay Icons: David Kato uns sein mutiger Kampf für LGBTI-Rechte in Uganda

    In einem von Queerfeindlichkeit geprägten Umfeld setzte sich David Kato unermüdlich für Menschenrechte ein. Seine Ermordung im Jahr 2011 hat nicht nur seine Heimat Uganda, sondern die gesamte Community erschüttert.

    David Kato, leidenschaftlicher Aktivist und Mitbegründer der LGBTI-Bewegung in Uganda, ist bis heute ein Symbol für den Widerstand gegen Diskriminierung und Gewalt. Sein Einsatz für die Rechte sexueller Minderheiten hat ihn zu einer weltweit anerkannten Persönlichkeit gemacht, deren Engagement weit über sein Heimatland hinaus wirkt.

    Frühe Jahre und Aktivismus

    David Kato Kisule wurde im Februar 1964 in Uganda geboren und wuchs in einer Zeit auf, in der Homosexualität streng geächtet war. Schon früh bemerkte er die Ungerechtigkeiten, denen die queere Community in seinem Land bis heute ausgesetzt ist. Während seines Studiums in Südafrika engagierte er sich erstmals in der LGBTI-Bewegung. Nach seiner Rückkehr nach Uganda setzte er seinen Kampf für Gleichberechtigung in seinem Heimatland fort.

    Im Jahr 2004 gründete er gemeinsam mit anderen Aktivist:innen die Organisation Sexual Minorities Uganda (SMUG), eine der ersten und wichtigsten Menschenrechtsorganisationen des Landes, die sich für die Rechte sexueller Minderheiten einsetzt. SMUG hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Verfolgung und Diskriminierung von LGBTI-Personen zu dokumentieren und gegen das homophobe Klima in Uganda zu kämpfen.

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    David Kato und der Kampf gegen das Anti-Homosexuellen-Gesetz

    In Uganda herrschte schon lange eine aggressive Haltung gegenüber Homosexuellen, die durch das 2009 eingebrachte Anti-Homosexuellen-Gesetz noch verschärft wurde. Der Gesetzesentwurf sah unter anderem die Todesstrafe für bestimmte homosexuelle Handlungen vor und löste weltweit Proteste aus. Eine zentrale Rolle im Widerstand gegen das Gesetz spielte David Kato.

    „David war für viele in Uganda eine Stimme der Hoffnung“, erinnert sich ein Kollege von SMUG. Sein mutiges Engagement brachte ihm internationale Anerkennung, aber auch große persönliche Risiken ein. Die ugandische Öffentlichkeit und die Medien machten aus ihrer minderheitenfeindlichen Haltung keinen Hehl.

    Im Oktober 2010 veröffentlichte die Boulevardzeitung „Rolling Stone“ eine Liste von 100 Personen, die angeblich schwul oder lesbisch sind, und rief offen dazu auf, sie „aufzuhängen“. Ganz oben auf der Liste stand David Kato. Er verklagte die Zeitung und gewann.

    Der Mord und die internationalen Reaktionen

    Kurz darauf, am 26. Januar 2011, wurde David Kato in seiner Wohnung brutal ermordet. Der Täter schlug ihm zweimal mit einem Hammer auf den Kopf, Kato starb wenig später im Krankenhaus. Die ugandische Polizei gab einen Raubüberfall als Motiv an, doch viele vermuteten, dass Kato wegen seiner Arbeit und seines Engagements getötet wurde. 

    Der Angriff schockierte die Welt und löste heftige internationale Kritik aus. Unter anderem verurteilten der damalige US-Präsident Barack Obama, Außenministerin Hillary Clinton und die Europäische Union den Mord. Sie forderten die ugandischen Behörden auf, das Verbrechen aufzuklären und sich gegen Homophobie und Transphobie auszusprechen. 

    „Ich war zutiefst traurig, als ich von dem Mord erfuhr“, erinnert sich Barack Obama. „David hat enormen Mut bewiesen, indem er sich gegen Hass ausgesprochen hat. Er war ein glühender Verfechter von Gerechtigkeit und Freiheit“. Doch die Forderung nach einer genauen Untersuchung der Todesumstände verpuffte bei den zuständigen Stellen und Politiker:innen ungehört.

    Ein Vermächtnis der Hoffnung und des Widerstands

    David Katos Vermächtnis lebt weiter. In Uganda gibt es weiterhin mutige Aktivist:innen, die sich auf seine Arbeit berufen und den Kampf für LGBTI-Rechte trotz massiver Widerstände fortsetzen. Katos Tod hat die internationale Aufmerksamkeit auf die Probleme sexueller Minderheiten in Uganda und anderen Teilen der Welt gelenkt.

    „David Kato hat uns gelehrt, dass der Kampf für Menschenrechte niemals endet“, sagte ein enger Freund und Aktivist nach seinem Tod. Sein Leben und seine Arbeit bleiben ein inspirierendes Beispiel für alle, die sich für Gleichberechtigung und Menschenwürde einsetzen.